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Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften

Lehrstuhl für Sozial- und Bevölkerungsgeographie – Prof. Dr. Eberhard Rothfuß

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Aktuelles Forschungsprojekt

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DjumbaiALA: Dialoge afrikanischer und afro-diasporischer Wissensformen im multimedialen Zeitalter

Im Team: Valerie V. V. Gruber, Diana Carolina Mignano, Jonas do Nascimento, Gilbert Shang Ndi, Cláudio Manoel Duarte de Souza

Multimediale Wissen(schaft)skommunikation bietet vielversprechende Chancen für Süd-Süd-Dialoge zwischen Afrika und seiner Diaspora in Lateinamerika. Damit historische Verbindungen aufgedeckt und gegenseitige Lernprozesse angeregt werden können, müssen jedoch neben geographischen Distanzen auch epistemologische und soziokulturelle Grenzen überwunden werden. DjumbaiALA ist eine transdisziplinäre Initiative, die mittels künstlerisch-kreativen Kommunikationsweisen und multimedialen Technologien Brücken zwischen Afrika und Lateinamerika sowie zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft baut.

Vor diesem Hintergrund zielt das Projekt „Dialoge afrikanischer und afro-diasporischer Wissensformen im multimedialen Zeitalter“ auf die Entwicklung neuer Strategien und Tools der Wissenschaftskommunikation sowie den Ausbau eines internationalen Kooperationspartnernetzwerks ab. Dank der Auszeichnung mit dem ersten Preis im Ideenwettbewerb des BMBF-Brasilientags konnte das Team im April 2023 einen Workshop in Salvador da Bahia (Brasilien) veranstalten, der Nachwuchswissenschaftler*innen und Expert*innen aus den Bereichen digitales Design, Performance und Afrikastudien vereinte. Durch solche Treffen wird das offene Netzwerk aus Wissenschaftler*innen, Künstler*innen und Aktivist*innen, auf das sich DjumbaiALA seit 2016 gründet, beständig erweitert.

Auf der Webseite werden in verschiedenen Sprachen Beiträge zu vier Themenbereichen veröffentlicht: Kulturerbe und Identität; Territorialität und Ungleichheit; Körper und Repräsentation; künstlerische Narrative und transversale Verbindungen. Damit erhöht DjumbaiALA nicht nur die Sichtbarkeit und Reichweite von Forschungsergebnissen, die auf beiden Seiten des Atlantiks von Relevanz sind, sondern öffnet zugleich Türen für zivilgesellschaftliche und künstlerische Wissensformen, denen der Zugang zum akademischen Feld vielfach verwehrt wird. Diese werden insbesondere über den Youtube-Kanal von DjumbaiALA verbreitet. Gerade für die Arbeit im und mit dem Globalen Süden ist dies von zentraler Bedeutung, um strukturelle Ungleichheiten in der akademischen Wissensproduktion und -verbreitung zu bekämpfen. Interessierte sind jederzeit willkommen, Teil dieses transatlantischen Netzwerks zu werden, Beiträge für die Homepage einzureichen und DjumbaiALA aktiv mitzugestalten.

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Aktuelle Videoprojekte:

LA VIDA COMO UNA OBRA DE ARTE - A. Alvarez, T. Anjos, U. Santana & W. Ospino Einklappen

“La vida como una obra de arte“ (“Das Leben als Kunstwerk“) ermöglicht uns, die Künstler*innen zu offenbaren, die wir alle in uns tragen, und macht deutlich, dass Musik und Tanz universelle Formen der Kommunikation sind, die zwei Bruderländer vereinen können, auch wenn sie nicht dieselbe Sprache sprechen. Dieses kolumbianisch-brasilianische Team bestärkt seine kulturelle Identität und erkennt die Notwendigkeit an, durch künstlerische Ausdrucksweisen wie Musik, Tanz, Poesie und Literatur weiterhin für den Erhalt seiner afrodeszendenten Wurzeln zu kämpfen.

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EN UNA SOLA PIEL - F. Vargas, L. Sousa, M. Ornelas & M. Salgado Einklappen

“En Una Sola Piel“ (“In der gleichen Haut“) bringt vier Körper, vier Denkweisen und vier verschiedene Perspektiven mit dem gemeinsamen Ziel zusammen, Leben durch Kunst und Kultur zu verändern. Diese autobiografische Performance ist inspiriert vom Alltagsleben zweier Frauen und zweier Männer, die in Salvador da Bahia (Brasilien) bzw. Cartagena (Kolumbien) geboren wurden und durch ihre Geschichten, ihre persönlichen Herangehensweisen und ihre ähnlichen Lebensrealitäten miteinander verbunden sind. Diese drängen sie inmitten der Möglichkeiten, die das Leben ihnen bietet, zum Überleben. Durch Kunst und Kultur suchen sie nach der täglichen Motivation, in Würde zu leben, und entdecken in der Musik und im Tanz einen Ausweg aus all den sozialen und persönlichen Kämpfen, denen sie ausliefert sind. So ebnen sie den Weg, um sich selbst zu übertreffen.

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SOU EU - F. Salgado, J. Gómez, T. Campos & T. NascimentoEinklappen

Durch einen Austausch zwischen zwei Ländern, die das gleiche Bedürfnis nach Widerstand und Schmerzlinderung verspüren, um fortbestehen zu können, schafft diese kolumbianisch-brasilianische Gruppe ein künstlerisches Laboratorium, das verschiedene Disziplinen wie Musik, Tanz, Literatur und Poesie miteinander verbindet. Ihr Ziel ist es, das soziale Bewusstsein in plurikulturellen Gesellschaften zu schärfen, die sich gegen eine Welt voller Chaos und Gewalt aufgrund von schändlicher Intoleranz auflehnen. Das Video bringt verschiedene Standpunkte, Momente und Situationen zum Ausdruck, die diese Intoleranz mit sich bringen, und sucht nach einer Beziehung, welche sie als Staaten mit einer unwürdigen und frivolen Vergangenheit zusammenbringt

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 FIANDO RAÍZES DE UM LEGADO - C. Beleño, C. Luz, G. Dias & N. CarmonaEinklappen

Wenn wir über die Geschichte der Schwarzen Bevölkerung im Lauf der Zeit sprechen, denken wir oft an die Versklavung, das Leid und das bösartige Wagnis der tödlichen Transatlantikfahrten, die viele Menschen in den Wahnsinn und den Tod getrieben haben. Inmitten all dieser Katastrophen lebt jedoch das Erbe der Vorfahren fort, welches Generationen überdauert hat – angefangen von der Rebellion und Flucht vieler versklavter Menschen, die Gemeinschaften wie die Palenques in Kolumbien und die Quilombos in Brasilien begründet haben. Dieses Video spielt auf den Kampf und die Anerkennung Schwarzer Führungspersönlichkeiten an, die in unserer Geschichtsschreibung nicht in vollem Umfang gewürdigt werden. Es ist eine Einladung, die Geschichten dieser Menschen zu erforschen, welche Teil des Kampfes und des Widerstands der Schwarzen Bevölkerung gegen den Kolonialismus waren und sind.

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MEMORIAS DE UNA GENERACIÓN CON OLOR A CAFÉ - C. Beleño & M. ZangoEinklappen

Durch die Gewalt illegaler Gruppierungen wurden in Kolumbien mehr als 6 Millionen Menschen gezwungen, ihr Hab und Gut zu verlassen. Dies ist ein Werk der Erinnerung an die quälende Vergangenheit einer von vielen Familien, die alles zurücklassen mussten, was sie einst mit viel Mühe aufgebaut hatten – Mütter, welche die Körper ihrer Kinder auf dem Boden liegen lassen mussten und viele andere, die den Qualen der Zwangsrekrutierung ausgesetzt wurden. Diese seit Jahrzehnten andauernde Situation kommt in dem Videogedicht ¿Qué es lo bueno? (Was ist das Gute?) zum Ausdruck. Die begleitenden Melodien regen den Körper zu Bewegungen an, welche die Geister der Vergangenheit zu vertreiben suchen. Diese werden in schlaflosen Nächten mit politischen Diskussionen, die sich aus den Gesprächen zwischen Großeltern, ihren Kindern und Enkelkindern ergeben, an die nächsten Generationen weitergegeben. Es ist eine Geschichte, die kein Ende nimmt, sondern mit einem Neuanfang aufhört.

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​EL ENCUENTRO DE LAS TIERRAS -  D. Araúja, M. Zango & L. PérezEinklappen

“El Encuentro de las Tierras“ (“Die Zusammenkunft der Wurzeln“) handelt von Beziehungen, einer Poetik der Relation, um es in den Worten des karibischen Intellektuellen Édouard Glissant auszudrücken. Hierbei geht es vor allem um den Kontakt zwischen künstlerischen und subjektiven Verwurzelungen. Sprachen und Erinnerungen fließen zusammen, um eine Beziehung zwischen Brasilien, Kolumbien und Mosambik herzustellen. Indem sie sich der Musik, des Klangs, der Choreographie, des Dokumentarfilms, der Literatur und der oralen Lyrik bedienen, erschaffen die Künstler Diego Araúja (Brasilien), Matchume Zango (Mosambik) und Lobadys Pérez (Kolumbien) ein kreolisiertes audiovisuelles Kunstwerk.

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  • Projektlaufzeit: seit 2016                                                                                                                                                             
  • Projektförderung: von Januar – September 2023 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)


Verantwortlich für die Redaktion: Univ.Prof.Dr. Eberhard Rothfuß

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